Ein Unternehmen steht und fällt mit ihren Mitarbeitern – eine alte Weisheit. Viele Firmen unterstreichen dies, indem sie ihre Mitarbeiter auch in hochwertigen Bildern den potentiellen Kunden und Besuchern ihrer Website vorstellen und damit gleichzeitig die Anonymität durchbrechen und Nähe schaffen. Aber auch im realen Umfeld, in den Ladengeschäften und Werkstätten machen sich «Mitarbeiterwände» gut und fördern die Identifikation.
Doch es gibt auch einige Herausforderungen zu meisten, damit eine Mitarbeitergalerie nicht amateurhaft oder gar abschreckend wirkt.
1. Herausforderung: Authentische Aufnahmen
Ein Porträt ist der Spiegel des Fotografens. Auch wenn heute technisch jedermann fotografieren kann und auch die Lichtsetzung mit Ausdauer und Willen erlernbar ist, braucht es etwas, was ich als das Salz in der Suppe bezeichne: Die emotionale Verbindung zwischen Fotografen und dem Abgelichteten. Nur wenn der Fotograf sich selbst voll einbringt, sich nicht allzu ernst nimmt, mit Freude und Motivation an die Arbeit geht, ja, nur dann springt der Funke auch auf denjenigen vor der Kamera über.
Pais Sport Magazin Nr. 4: Teamvorstellung (www.pais-sport.ch)
Für ein authentisches Porträt muss sich die fotografierte Person wohl fühlen, soll Spass haben und spüren, dass das Ergebnis gut kommt. Ein sehr nützliches Hilfsmittel ist zudem das sogenannte «Tethered Shooting», bei welchem die Aufnahmen sofort auf einem Tablet oder Rechner angezeigt und mit dem Abgelichteten angeschaut und besprochen werden können. Ich nutze diese Technik eigentlich bei fast jedem Shooting. Gemeinsam finden wir so das beste Bild.
Eugster AG Carrosserie & Lackiererei: Teampräsentation auf Website (www.auto-eugster.ch)
2. Herausforderung: Personalwechsel, Abwesenheiten
Es wäre eine Illusion anzunehmen, dass eine Mitarbeiterpräsentation jemals fertiggestellt sein kann. Vielmehr ist diese einem steten Wandel unterworfen: Mitarbeiter kommen, Mitarbeiter gehen und auch der Zahn der Zeit nagt und ab und an entspricht ein Porträt einfach nicht mehr den aktuellen Gegebenheiten. Es ist daher wichtig, sowohl für die Wahrnehmung nach aussen, aber auch für den geschätzten Mitarbeiter, dass die Mitarbeiterporträts nachgehalten und aktualisiert werden.
Sehr oft wird der erste grosse Schwung an Mitarbeiterfotos direkt vor Ort beim Unternehmen angefertigt. Hierzu richte ich ein mobiles Fotostudio ein und kann so in kurzer Zeit die meisten Porträts in einem Durchgang anfertigen. Erkrankte oder aus anderen Gründen abwesende Mitarbeiter sowie neue Arbeitskollegen erhalten dann später jeweils Einzeltermine bei mir im Fotostudio.
Mobiles Fotostudio im Ladengeschäft aufgebaut
3. Herausforderung: Konsistente Bildsprache
Wenn ich bestehende Mitarbeitergalerien vieler Unternehmen betrachte, dann sticht mir vor allem eines in die Augen: Ein riesiges Chaos! Unterschiedliche Ausschnitte, mal nah, mal weit, mal hoch, mal quer, uneinheitliche Lichtsetzung, mal professionell ausgeleuchtet, dann wieder selbst geknipst, mal kommt das Licht von links, mal von rechts und nicht zuletzt variierende Hintergründe in aller Vielfalt. Für einen Ästheten ein furchtbares Bild.
Dies zu verhindern ist dabei gar nicht so aufwändig. Entscheidend ist die Vorbereitung und das konsequente Qualitätsdenken. Im Vorgespräch werden Stil (klassisches Porträt, Halbporträt, CloseUp, farbig oder schwarzweiss), Format und Look (Licht, Hintergrund) festgelegt.
Beim Shooting muss der Fotograf ein reproduzierbares Setting anwenden und dieses akribisch dokumentieren.
Der richtige Workflow hilft ebenso zu einem einheitlichen Style. Um beispielsweise Unterschiede im Hintergrund zu vermeiden nutze ich eine Technik, bei welcher die Personen vor neutralem Hintergrund fotografiert werden. In der anschliessenden Aufbereitung wird dann der finale Hintergrund erst eingesetzt. Dies ist zwar ein klein wenig aufwändiger, dafür erhält man ein zu 100% konsistentes Ergebnis.
Um zusammen mit dem Kunden den richtigen Style für seine Mitarbeiterporträts zu finden, habe ich verschiedene Entscheidungshilfen zusammengestellt, welche Varianten gegenüberstellen:
Eine Mitarbeitergalerie ist nun mal die Visitenkarte eines Unternehmens und die sollte einfach stimmig präsentiert sein.
4. Herausforderung: Gruppenfoto
Das wohl grösste Problem sind Gruppenfotos. Es liegt auf der Hand, dass nicht nach jedem Personalwechsel wieder die gesamte Belegschaft für ein neues Gruppenfoto aufgeboten werden kann. Je grösser das Unternehmen, desto grösser auch der Aufwand. Darum gibt es hier eigentlich nur zwei Lösungsansätze.
Einmal ganz pragmatisch: Man nimmt es in Kauf, dass das Gruppenfoto nicht immer dem aktuellen Stand entspricht. Gerade bei grossen Mitarbeiterzahlen ist dies die empfehlenswerte Haltung. Kein Kunde wird die Erwartung haben, dass dieses Foto nach jedem Wechsel neu gemacht wird. Es empfiehlt sich aber, dennoch alle 1–2 Jahre eine Aktualisierung anzustreben.
Gifas-Electric AG: Gruppenfoto mit gesamter Belegschaft (www.gifas.ch)
Bei kleineren Unternehmensgrössen empfiehlt sich das virtuelle Gruppenfoto. Die Personen werden einzeln fotografiert, immer mit dem Ziel vor Augen, dass die Aufnahmen zu einem harmonischen Ganzen zusammenmontiert werden können. Hiermit kann man mit relativ wenig Aufwand jeden Personalwechsel abbilden und muss nur jeweils den neuen Mitarbeiter zum Fotoshooting aufbieten.
Progress Personal AG: Gruppenfoto aus Einzelaufnahmen (www.progresspersonal.ch)
5. Herausforderung: Präsentation im Laden/Werkstatt
Die Kunden schätzen es sehr, wenn die Mitarbeiter eines Unternehmens in Bild und Text vorgestellt werden. In kleinen Unternehmensgrössen kann dies mit Bildern in einfachen Wechselrahmen geschehen. Für grössere Belegschaften empfehlen sich modulare Systeme, meist mit magnetischen Befestigungssystemen. foto-huwi macht nicht nur die Fotografie, sondern übernimmt gerne auch die Gestaltung und berät bei der Beschaffung des geeigneten Montagesystems.
MTT Weinfelden: Schilder mit Magnetbefestigung (www.mtt-weinfelden.ch)
Media Markt — Persönliche Visitenkarten für die Mitarbeiter