Die Hochzeit von Sandra und Pitsch in wenigen Worten zu beschreiben, fällt mir wirklich schwer. Mein Versuch seht ihr in der Überschrift, aber irgendwie wirkt das Ergebnis ganz leicht seltsam. 😉 Schon bald aber werden sich die Kreise schliessen, sofern ihr bis zuletzt durchhält.
Von der Lebensretterin zum Hochzeitsfotograf
Pitsch ist ein «alter» Schulfreund meiner allerliebsten Ehefrau. Mit einer ganzen Portion Stolz erzählt er immer wieder gerne die Geschichte, wie er von ihr bei einem Skiunfall gerettet wurde. Viele Jahre später durfte sie die Trauringe für Sandra und Pitsch gestalten und fertigen und dabei kam irgendwann auch ich als Hochzeitsfotograf mit ins Spiel. Für uns war der Einsatz an jenem grossartigen Tag dann auch nicht nur ein «normaler» Auftrag – wobei für mich eigentlich jede Hochzeit immer wieder einzigartig ist – sondern wir konnten uns auch als Gäste ausgiebig vergnügen.
Schottischer Single Malt statt Alpenbitter
Im Appenzellerland gehört der Alpenbitter zur Standardausstattung, darüber habe ich schon öfters mal geschrieben. So waren auch in unserer Fototasche ein paar Notrationen für besondere Momente mit dabei. Doch soweit kam es nicht. Kaum waren wir in der Wohnung des Paares angelangt, öffnete Pitsch eine Flasche eines wunderbaren Bowmore Islay Single Malts und wir spürten die einzigartige Landstriche Schottlands in unserem Gaumen. Immer mehr Gäste trafen ein, ein fröhliches Hallihallo und wir waren alle gespannt auf die Braut. Da kam sie, mit einem breiten Lächeln im Gesicht und draussen im Garten stand Pitsch seiner Sandra nun erstmals als Braut und Bräutigam gegenüber. Ein wunderschöner Moment, der sich zu einem kurzen Brautpaarshooting entwickelte.
Zur Trauung fuhren wir ins Standesamt Teufen AR. Die Zeremonie war eine Wohltat, die Standesbeamtin verstand es perfekt, die Trauung zu einem ganz persönlichen Ereignis zu machen, überraschte mit originellen Ideen und einfühlsamen Worten…
Ein bisschen Regen…
Als wir das Gemeindehaus verliessen begann es zu regnen. Für die ersten Gratulationen suchten wir darum Unterschlupf unter dem Vordach der gegenüberliegenden Kirche. Ein Blick aufs Regenradar… oha, Volltreffer! Doch ein wenig Regen lässt doch niemanden verzweifeln, weder das Brautpaar, noch die Gäste, erst recht nicht mich als Hochzeitsfotograf. Etwas später durften wir noch eine weitere Wetterkapriole erleben: Im historischen Ambiente eines alten Salonwagens fuhren wir mit einem Sonderzug der Appenzellerbahn los. Auf dem Weg staunten wir nicht schlecht, zentimeterhoch waren die Strassen und Wiesen mit Hagelkörnern verziert. Zum Glück hatten wir es warm und kuschelig, entsprechend toll war die Stimmung unter den Gästen.
Und zum Schluss nochmals Emotionen pur!
Im Hotel Bären in Gonten endete unsere kurzweilige Reise, die Tische waren feierlich gedeckt, die Wirtsleute motiviert in den Startlöchern. Eine froh gelaunte Hochzeitsgesellschaft kam angereist und als alle ihren Platz gefunden haben, öffnete sich eine Tür zu einem Nebenzimmer. Intensive schottische Dudelsackklänge füllten den Raum, begleitet von perfekt gespielten Drums. Zuerst konzentrierte ich mich noch aufs Fotografieren, erkannte schnell, dass diese Überraschung der Trauzeugen tiefste Rührung bei Pitsch und Sandra auslösten. Sie standen da, fassungslos vor Freude, Tränen in den Augen… und dann… überkam es auch mich. Dieser eindrückliche Auftritt traf uns emotional ins Innerste. Die Tränen flossen in Strömen… Ein perfekter Start in eine abwechslungsreiche Hochzeitsfeier mit unzähligen Überraschungen, leckerem Festmahl und viel Spass und Freude.
Liebe Sandra, lieber Pitsch…
euren einzigartigen Hochzeitstag werde ich bestimmt nie vergessen. Ich erlebte so viel echte, tiefe Liebe, berührende Momente und Emotionen, die jeden Vergleich mit einer Liebesfilmromanze standhalten könnten. Ich wünsche euch von Herzen alles Gute für eure gemeinsame «SecondTime» und freue mich riesig darauf, euch schon bald wieder zu sehen.