Ich bin eigentlich vor jedem Fotoshooting nervös. Mal weniger, mal mehr. Doch heute hatte ich schon ein ziemlich mulmiges Gefühl, ja, gar eine leichte Angst beschlich mich. Wir — meine liebe Frau Gabi und heute Assistentin, und ich — folgten dem Rat unseres lieben Freundes Dani und füllten unsere Mägen vor dem Einsatz mit einem reichhaltigen Frühstück. Dann fuhren wir los und betraten die «heiligen Hallen» des Kantonsspital St. Gallen.
Mein Auftrag war für einmal keine Hochzeitsreportage, keine Fotos von verliebten Paare und auch keine Schulfotografie. Nein, es sollten Bilder werden, welche den menschlichen Alltag im Spital darstellen. Diese werden dann zur Illustration in der neuen Klinikbroschüre verwendet.
Während mehreren Stunden schauten wir den routinierten Teams in den drei Operationssälen über die Schulter und hielten ihre wertvolle Arbeit in einer Vielzahl Fotos fest. Natürlich galten für uns auch dieselben Hygieneregeln und so mussten wir uns in grüne OP-Kleidung werfen, Mundschutz und Hygienehaube anziehen, bevor wir den OP-Saal betraten.
Wir erlebten eine Wirbelsäulen-Operation, eine antroskopische Schultern-Op, eine Hüft-Op und die Anwendung einer Gelenkprothese. Mit grosser Konzentration arbeiteten Ärzte, Assistenten, Anästhesisten, Spezialisten und Zudiener Hand in Hand und fanden immer wieder die Zeit (und offensichtlich auch Lust) uns die einzelnen Schritte der Eingriffe zu erklären. Selten zuvor durfte ich während eines Fotoshootings derart viele Eindrücke mit nach Hause nehmen.
Heute war erst der Anfang einer ganzen Serie. Ich freue mich nun auf die weiteren Fotosessions in der Klinik und hoffe, dass ich hier bald auch das eine oder andere Bild zeigen kann.
PS: Ach ja, das «gut Futtern» zum Frühstück hat genützt: Die gesunde Farbe ist uns nicht aus den Gesichtern gewichen. 😉